Viele Menschen, vor allem im mittleren und höheren Lebensalter, leiden unter trockener Schleimhaut, ständigem Räusperzwang, Kloßgefühl, Reizhusten sowie Gefühl der beziehungsweise Angst vor Atemnot, ohne dass die übliche HNO-ärztliche Untersuchung schlimme Auffälligkeiten liefert.
Dagegen zeigen sich oft borkiger Besatz der Schleimhaut der oberen Atemwege, die eher verdünnt und trocken erscheint, eine vermehrte Gefäßzeichnung, jedoch keine Eiterungen, Lähmungszeichen oder krebsverdächtige Befunde.
Eine weiterführende Diagnostik ist dann notwendig, nicht nur von Seiten des HNO-ärztlichen Stoffgebietes: wegen der Vielfältigkeit der Ursachen ist die Zusammenarbeit zwischen Innerer Medizin, Orthopädie, Allergologie, eventuell Gynäkologie, Neurologie und Zahnheilkunde erforderlich.
Häufige Ursache sind chronische Infekte der Nasennebenhöhlen, eine allergische Erkrankung der Schleimhaut, Unverträglichkeitsreaktionen sonstiger Ursache, Hormon- und Stoffwechselstörungen, Schilddrüsen- und Speiseröhrenerkrankungen, einschließlich zurücklaufender Magensäure, eine Erkrankung der Halswirbelsäule, Nervschmerz (Neuralgie), aber auch falsche Sprech- und Atemtechnik.
Trotz intensiver Untersuchung wird oft keine erklärende Ursache gefunden, lediglich eine Gefährdung kann sicher ausgeschlossen werden. Dann steht die so genannte symptomatische Therapie im Vordergrund: es ist angezeigt, die Maßnahmen zu ergreifen, die die Beschwerden lindern, ohne eine Ursache mit Namen nennen zu können:
– hinreichend trinken (soweit es keine Gegengründe, z.B. internistischerseits gibt) – Meidung von Nikotin, Alkohol, übermäßig Bohnenkaffee und schwarzem Tee, Nasentropfen, Kamillen- oder Eukalyptus-Zubereitungen,
– Gurgeln bzw. Mundspülungen mit Salbei-Tee
– Inhalation mit Kochsalz bzw. Durchzug handwarmen kochsalzhaltigen Wassers durch die Nase,
– tägliche Nasenpflege, z.B. mit mineralischer Nasensalbe oder Nasenöl
In der Regel ist durch diese Maßnahme eine deutliche Linderung der Beschwerden möglich, jedoch muss die Behandlung oft zuvor über längere Zeit durchgeführt bzw. trotz Besserung beibehalten werden. Nebenwirkungen vorbeschriebener Maßnahmen sind normalerweise nicht zu erwarten. Im Falle eines Misserfolges oder neuerlicher Verschlechterung ist die Kontrolle, zuerst im Sinne der HNO-ärztlichen Spiegeluntersuchung notwendig.