Patienteninformation zur Selbsthilfe bzw. Selbstmedikation bei Magensäure bedingter Schädigung des Kehlkopfes als Ursache für Kloßgefühl, Stimmstörung oder Beeinträchtigung des Schluckens (Reflux, Laryngitis gastrica)
In unserer Gesellschaft sind Überproduktion von Magensäure bzw. Aufsteigen dieser in den Bereich der oberen Speiseröhre, des Kehlkopfes, des Schlundes, seltener des Mundraumes und an die Zähne, häufig, wobei die Ernährungs– und Genussmittel-Gewohnheiten eine wesentliche Rolle spielen.
Zu nennen sind hier neben Alkohol und Nikotin, übermäßig Zuckerprodukte, deftige und späte Mahlzeiten sowie insbesondere auch die in zahlreicher Menge und Variation angebotenen Verführungen der Industrie aus -ernährungstechnisch gesehen- minderwertigen Ausgangsprodukten (denaturierte Rohstoffe).
Neben einer Vielzahl gastroenterologischer Erkrankungen, auch Schlafapnoe, sind diese ernährungs-und verhaltensbedingten Ursachen häufig.
Der Phoniater und Pädaudiologie bzw. Hals-Nasen-Ohren-Arzt wird in diesem Zusammenhang konfrontiert mit Stimmstörung, Kloßgefühl, Schluckproblemen.
Wir haben es bei der Diagnose bzw. Erkennung der Folgen eher einfach:
Oft riecht man die Säure und regelhaft – sogenannte „stille“ Ausnahmen sind eher selten – sehen wir die Säurefolgen im Bereich des Kehlkopfes und des Schlundes. Die einschlägigen Veränderungen, sprich Verätzungen sind charakteristisch und eigentlich unverwechselbar.
Im Vordergrund der Therapie stehen Diät bzw. Verhaltensänderungen:
– Verzicht auf Nikotin und übermäßig und spät Alkohol
– keine späten Mahlzeiten
– keine Süßigkeiten nach dem Abendessen
– kein Rotwein am Abend
– keine ganz flache Schlafposition.
Mit diesen einfachen Mitteln gelingt es häufig, die Beschwerden bzw. deren sichtbare Folgen komplett oder zumindest weitgehend zu beseitigen. Die Verlaufskontrolle unsererseits ist einfach: Kehlkopfspiegelung!
Als Eigenmedikation haben sich bewährt: Nasensalbe, Nasendusche, kurzfristig Nasenöl sowie der Macholdt-Inhalator. Wir beraten sie diesbezüglich gerne.
Häufig gelingt es, auf diese Art, eine chemisch definierte Medikation zu vermeiden (sogenannte Protonenpumpeninhibitoren, wie Omeprazol oder Pantoprazol).
Wegen der Bedeutung eingeschränkter Nasenatmung und gehäuft Atemaussetzern in der Nacht (Schlafapnoe-Syndrom) für das Zustandekommen einer Reflux-Problematik empfiehlt sich grundsätzlich immer die weiterführende Diagnostik bezüglich die Nasenfunktion einschränkender Faktoren, auch Allergien sowie in Kenntnis der Gesamtsituation die Fahndung nach nächtlichen Atemaussetzern (Polygrafie).