Bei einer Stimmbandlähmung (Recurrensparese) steht das betroffene Stimmband still, so dass ein vollständiger Stimmbandschluss bei der Tongebung nicht mehr herbeigeführt werden kann. Dies kann mit zum Teil erheblicher Heiserkeit, Kurzatmigkeit und häufigem Verschlucken verbunden sein.
Stellt sich nach einer Zeit von sechs Monaten (mit oder ohne Stimmtherapie) keine ausreichende Stimmverbesserung ein, ist von einer Rückbildung der Lähmungserscheinung nicht mehr auszugehen. Hier besteht die Möglichkeit, durch einen operativen Eingriff einen vollständigen oder deutlich verbesserten Stimmbandschluss bei der Tongebung zu erreichen. Dies wirkt sich positiv auf den Stimmklang, aber auch auf den Luftverbrauch sowie das häufige Verschlucken aus.
Unter Stimmlippenlähmung versteht man die Lähmung der Stimmlippen bewegenden und -spannenden Kehlkopfmuskulatur infolge einer Schädigung der motorischen Nerven des Kehlkopfes. Eine Stimmlippenlähmung kann unterschiedliche Ursachen haben:
1. Postoperativ: Häufig tritt eine Stimmlippenlähmung infolge eines intraoperativen Drucks auf den Nerv, einer Nervenzerrung oder Nervendurchtrennung nach Schilddrüsen- oder Herz- und Lungenoperation sowie nach radikaler Halsausräumung wegen Halslymphknotenmetastasen auf.
2. Halstrauma: Nach einem Schlag auf den Hals ist eine Stimmlippenlähmung möglich.
3. Tumore: Druck auf die Nerven sind durch Schilddrüsenvergrößerungen wie Struma oder durch Halsmetastasen möglich. Auch ein Aortenaneurysma, eine pathologische Erweiterung der Hauptschlagader, kann zu einer Stimmlippenlähmung führen.
4. Infektionen: neurotrope Viren können die Ursache für eine Stimmlippenlähmung sein. Zeckenbisse könne eine Nervenlähmung durch Borreliose bedingen.
5. Idiopathisch: Die Stimmlippenlähmung zeigt nach sorgfältigem Ausschluss aller in Frage kommenden Grunderkrankungen keine erkennbare Ursache.